Gefährdung einheimischer Salamander und Molche durch die mögliche Einschleppung einer Pilzkrankheit – Massnahmen des Bundes
Fotalia / Wolfgang Kruck / 66012015
Neu auftretende und hoch ansteckende Krankheiten werden vermehrt als Gründe für den globalen Artenverlust verantwortlich gemacht. Neuestes Beispiel ist das Auftreten eines Chytridpilzes in Europa. Gemäss neuesten Erkenntnissen gilt dieser Pilz als eine grosse Bedrohung für Wildpopulationen von Salamandern und Molchen. So brach die Population des Feuersalamanders in Holland innert drei Jahren (2010 bis 2013) auf lediglich 4% der ursprünglichen Grösse ein.
Als Grund konnte zweifelsfrei das Auftreten des Pilzes Batrachochytrium salamandrivorans eruiert werden. Dieser Pilz ist eng mit dem bereits für die weltweite Bedrohung
von Froschpopulationen bekannten Pilzes Batrachochytrium dendrobatidis verwandt.
Als Ursprung dieser Krankheit konnten asiatische Salamanderarten eruiert werden, wo der Pilz seit langer Zeit in den Populationen vorkommt.
Als Grund der Einschleppung nach Europa wird der internationale Handel mit diesen Arten angenommen. Die Einfuhr von Salamandern und Molchen in die Schweiz ist gemäss dem Bundesgesetz über den Verkehr mit Tieren und Pflanzen geschützter Arten (BGCITES; SR 453) bewilligungspflichtig.
Als vorsorgliche Massnahme um das Einschleppen dieser hoch ansteckenden Krankheit zu verhindern und damit die einheimischen Populationen von Salamandern und
Molchen zu schützen wird das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) bis auf weiteres keine Einfuhrbewilligungen für Salamander und Molche mehr ausstellen.
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